Themenwerkstätten für Schüler
- Insgesamt 15 Themenwerkstätten.
- Jede Themenwerkstatt wird an den zwei Werkstatttagen 3 mal mit selbem Inhalt für unterschiedliche Schülergruppen angeboten.
- Jede Waldorfschule bekommt ein Kontingent an Teilnehmer in jeder Themenwerkstatt.
- Die Schüler wählen abhängig vom Kontingent die Themenwerkstätten, die sie besuchen wollen, selbst aus.
- Listen zum Eintragen bekommt jede Waldorfschule nach den Sommerferien.
- Teilnehmerzahl pro Themenwerkstatt ca. 20 Schüler.
Jürgen Greiner
Themenwerkstatt A 5
Grundeinkommen als Zukunfts- und Kulturimpuls
“Was ist uns wichtig und von Wert?” und “Was benötigen wir für unser Wohlbefinden?” sind Ausgangspunkt für unsere gemeinsamen Betrachtungen, wie die Vision unserer Gesellschaft für die kommenden Jahrzehnte aussehen könnte.
Der Wandel der Werte über die Zeit soll einen Eindruck von den Zielen und Vorstellungen vergangener Generationen und ihrer Errungenschaften geben. Gibt es hierbei einen roten Faden und wohin führt uns dieser zukünftig?
Welche Bedeutung hätte dabei ein bedingungsloses Grundeinkommen? Ist eine weitreichende gesellschaftliche Entwicklung ohne diese gemeinschafliche Innovation vorstellbar oder wahrscheinlich? Fragen und Diskussionen sollen flexibel und offen die Themenwerkstatt formen.
Achatzi, Hanjo / Schwedeler, Alexander
Themenwerkstatt B2
Wirtschaft neu denken
Wirtschaft neu denken bedeutet Freiheit: Wenn wir unser Bewusstsein von Wirtschaft verändern kann sich auch die Wirklichkeit von Wirtschaft verändern. Hier wollen wir in unserer Themenwerkstatt ansetzen und neue Denkformen und Handlungsweisen anschauen und darüber diskutieren. Unsere gemeinsame Arbeit wird sich an Fragen wie diesen orientieren:
Wie können wir unser Denken gestalten, damit es die lebendigen, sich ständig ändernden Gegebenheiten in Unternehmen und Wirtschaft erfassen kann?
Welches Menschenbild haben wir von uns selbst und anderen?
Wie wirkt sich unser Menschenbild im praktischen Wirtschaftsleben aus?
Welche neuen Konzepte gibt es heute, die es möglich machen, dass Zukünftiges, Neues, bereits heute in der täglichen Praxis umgesetzt werden kann?
Welche Rolle spielt das Herz und die Herzkräfte in der Zusammenarbeit in Unternehmen und mit Kunden?
Welche praktischen Beispiele und Unternehmen gibt es, die bereits heute anders denken und handeln?
Wie kann eine moderne Nachhaltigkeit nicht nur Umweltaspekte, sondern auch soziale und kulturelle Aspekte integrieren
Florian Boukal / Kay Kurum / Joseph Nörling
Themenwerkstatt D4
Kooperation in der Wirtschaft – Illusion oder Notwendigkeit
Jüngst schrieb DIE ZEIT: Wir können nur durch Kooperation überleben – Umweltzerstörung, Protektionismus, Euro-Krise: Sind wir alle nur nutzenmaximierende Egoisten? Was hindert uns daran, die Probleme der Globalisierung zu lösen?
In dieser Themenwerkstatt werden wir der Frage auf den Grund gehen, welche Rolle Kooperationen in der Wirtschaft spielen und welche Herausforderungen mit deren Gestaltung verbunden sind. Wer profitiert von Kooperationen und wer nicht? Mit welchen Interessen gehen wir Kooperationen ein?
Über eine praktische Kooperationsübung und die Ausarbeitung eines Kooperationskonzepts in Kleingruppen nähern sich die Schüler spielerisch dem weiten Feld der Kooperationen und erlangen ein Gefühl für dieses vielschichtige Thema.
Christian Gelleri
Themenwerkstatt B1
Das kleine 1 x 1 des Gelddruckens
Im Geld spiegeln sich die Höhen und Tiefen der Menschheit. Es ist das Blut der Wirtschaft, das alle Bereiche versorgt. Geld fällt vor allem dann auf, wenn man es nicht hat. Wenn viele kein Geld haben, dann spricht man von einer „Krise“, wenn das Geld also leise sagt: „Ich bin dann mal weg.“ Aber wohin? Wo laufen sie denn, die Mäuse und Kröten? Diesen Weg wollen wir ein bisschen verfolgen und dann laufen wir rückwärts zum Ursprung: Was ist Geld eigentlich und wie entsteht es? Wie würde unser Geld aussehen, wenn ich selbst es gestalten würde?
Christoph Gran
Themenwerkstatt A2
BIP = Wohlstand? Kritik und Alternativen
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gilt als Messlatte in der Beurteilung, ob sich die Wohlfahrt eines Landes erhöht. Dieser Zusammenhang kommt international, aber auch in Deutschland immer mehr in die Kritik. Im Workshop werden Kritik und Alternativen diskutiert.
Felix Nickel
Themenwerkstatt D1
Discover fairness – aktiv für Menschenrechte
Kleidung hergestellt in Würde
Die meisten Bekleidungs- und Sport- oder Outdoor-Artikel können nicht das Label "Hergestellt in Würde" tragen. Ob Markenfirmen oder Discounter, in der Textilbranche ist es gängige Praxis, dass die Rechte des Menschen bei der Arbeit missachtet werden.
Mit der Zahlung von Löhnen unter dem Existenzminimum wird geduldet, dass den ArbeiterInnen ein Leben in Würde verwehrt wird. Darüber hinaus wird die Bildung von Gewerkschaften behindert.
Mit dem Themenangebot zur Kampagne für Saubere Kleidung - Clean Clothes Campaign wollen wir weltwirtschaftliche Zusammenhänge in der Kleidungsindustrie darstellen. Die Arbeitsbedingungen in der weltweiten Textilindustrie werfen dabei nicht nur die Frage nach globaler Gerechtigkeit und Verantwortung auf. Wir wollen auch gemeinsam betrachten, welche individuellen Handlungsmöglichkeiten wir als KonsumentInnen und politische Subjekte in diesem Zusammenhang haben. Welche Verantwortung kommt uns dabei zu und wie können wir aktiv für Menschenrechte eintreten?
Dr. Gunter Keller
Themenwerkstatt A3
Solidarität und Ökonomie
In der Arbeitsgruppe soll zunächst auf das Thema Globalisierung der Wirtschaft eingegangen und gezeigt werden, wie stark wir heute mit allen Menschen und Orten der Welt vernetzt sind. Das bedeutet, dass es heute nicht genügt, sich nur um seine „eigenen Dinge“ zu kümmern, sondern dass wir heute die Fähigkeit entwickeln müssen, die mit dem Begriff „vom Anderen her denken“ bezeichnet werden soll (Solidarität). Außerdem sollen Ansatzpunkte herausgearbeitet werden, wie ein gerechtes und nachhaltiges Weltwirtschaftssystem entstehen kann.
Dr. Boniface Mabanza
Themenwerkstatt C3
Globalisierung! Und wo bist Du?
Über Globalisierung wird viel diskutiert und geschrieben, ohne dass es immer klar wird, was der Prozess in Wirklichkeit bedeutet, was er bewirkt und welche Akteure dahinter stehen. In diesem Workshop soll es darum gehen, ausgehend von konkreten Beispielen vor allem in Bezug auf den afrikanischen Kontinent die eigene Rolle der Teilnehmer in den „globalen“ Prozessen und mögliche Handlungsoptionen auf verschiedenen Ebenen zu reflektieren.
Rainer Rappmann
Themenwerkstatt A4
Kunst = Kapital
"Die Kunst wird zum Modell des Gestaltens. Die Frage des Gestaltens ist also eine universelle und nicht nur interessant für Künstler...." J. Beuys fasst hier in wenigen Worten den Kern seines "Erweiterten Kunstbegriffes" zusammen. Er dehnte den Begriff der Kunst ins Politische, sogar bis ins Alltägliche hinein aus. J. Beuys widmete sich konsequent der Idee der "Sozialen Plastik", in der jeder Mensch mit seinen Fähigkeiten zum Kreator eines gesellschaftlichen Gesamtkunstwerkes wird. Wirtschaftliche Strukturfragen, Re-Formen, sind letztlich künstlerische Fragen. Beuys appellierte an eine "Verlebendigung" eines tradierten Geld-Begriffs und stellte die bekannte Formel auf: Kunst = Kapital. Rainer Rappmann erschließt das Thema im offenen Dialog.
Klaus Rohrbach
Themenwerkstatt B3
Boden und Geld – was kostet die Welt?
Große Konzerne und sogar einige Staaten kaufen seit einigen Jahren riesige Ackerbauflächen vornehmlich in Entwicklungsländern auf, um ihre eigenen Nahrungsbedürfnisse zu sichern. An den Börsen wird inzwischen mit Nahrungsmitteln spekuliert – mit fatalen Folgen für die Hungernden der Welt. Und unser Geldsystem scheint in vielerlei Hinsicht krank zu sein und deshalb immer wieder in neue Krisen zu geraten.
Welche Zusammenhänge lassen sich hier erkennen, und wie könnten Ansätze einer Lösung aussehen?
Daniel Überall
Themenwerkstatt D2
Strukturen für gemeinschaftliches Wirtschaften
Strategischer Konsum, solidarische Landwirtschaft, urbane Subsistenz - nur drei der aktuellen Schlagworte, die einen neuen Ansatz in der Wirtschaft und Gesellschaft beschreiben. Daniel Überall zeigt anhand seines persönlichen Lebensweges auf, warum immer mehr Menschen aus klassischen Berufszweigen (z.B. Werbeagenturen) umdenken und ganz andere Lebens- und Arbeitsformen (z.B. Genossenschaften) anstreben oder aufbauen.
Ausgehend von der Überlegung, wer den Vorrang hat - "Gesellschaft oder Wirtschaft?" (und welche Rolle der Politik zukommt), werden die Teilnehmer erarbeiten, wie wir zukunftsfähige Strukturen aufbauen können.
Malte Engel
Themenwerkstatt C1
Land Grabbing: Die globale Jagd nach Ackerland
203 Millionen Hektar Ackerland wurden in den vergangenen zehn Jahren weltweit verkauft oder verpachtet – eine Fläche sechs Mal so groß wie Deutschland. Insbesondere fruchtbares Ackerland in Afrika haben die Investoren ins Visier genommen. Während die lokale Bevölkerung unter Hunger leidet, bauen die Investoren auf dem Land Energiepflanzen oder Nahrungsmittel für den Export an. Darüber hinaus haben Banker und Fondsmanager Ackerland als lukratives Spekulationsobjekt entdeckt. Was hat die Jagd nach Ackerland ausgelöst, und was haben die Investitionen in afrikanische Ländereien mit Agrarkraftstoffen in Deutschland zu tun? Wie soll die Landwirtschaft der Zukunft aussehen? Kann Landwirtschaft so gestaltet werden, dass alle Menschen genügend zu Essen haben? Diese und andere Fragen wollen wir in einem interaktiven Workshop mit Euch bearbeiten.
Jörn Wiedemann
Themenwerkstatt D3
Regionales Wirtschaften am Beispiel der ReWiG München
Unser bestehendes Wirtschaftssystem krankt an Staatsverschuldung, zunehmender Intransparenz und ignoriert weitestgehend die „echten“ Bedürfnisse der Menschen.
Ausufernde Staatsverschuldung, Inflationsängste, ein als zunehmend ungerecht empfundenes Entlohnungsverhältnis, Umweltschäden, sowie die Ausbeutung von Entwicklungsländern lässt immer mehr Bürger nach einer Alternative suchen.
Die ReWiG München stellt ein regionales, konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes, Wirtschaftsmodell dar, dass das Gemeinwohl wieder in den Mittelpunkt allen Wirtschaftens stellt.
Wolfgang Debus
Themenwerkstatt C2
Global denken, erleben und handeln - das Äthiopien-Solarprojekt der Freien Waldorfschule Wendelstein
SchülerInnen der Klassen 7 bis 12 der Freien Waldorfschule Wendelstein arbeiten an einem Tag im Jahr für das Solarprojekt. Eine Projektgruppe der Schule 12 reist ein Mal pro Jahr auf eigene Kosten nach Äthiopien, um mit diesen finanziellen Mitteln und mit Einheimischen eine Solaranlage zu installieren. Zur Idee, Planung und Umsetzung dieses Projektes soll dieser Workshop einen Einblick geben. Dabei wird auch auf die Rahmenbedingungen und Erfahrungen zur Gestaltung von globalen Schulprojekten eingegangen.
Themenwerkstatt A1
Gemeinwohlökonomie: Wirtschaft ganz anders
Was unterscheidet die Gemeinwohlökonomie von unserer heutigen Wirtschaftsordnung? Was passiert, wenn Gewinnstreben nicht mehr das wichtigste Ziel des Wirtschaftens ist, wenn es keinen Fress- und Wachstumszwang mehr gibt? In dem Workshop gehen wir mit Spielen und Zukunftsszenarien diesen Fragen nach und erleben, wie unterschiedlich die Prinzipien Konkurrenz und Kooperation wirken - im persönlichen Leben und in der Gesellschaft. Welche Wirtschaft wollen wir?