Eintritt frei, wir bitten jedoch im Anschluss an den Vortrag um eine Spende.

Wir bieten für die Abendvorträge einen kostenlosen Shuttlebus von der S8-Ismaning zur Schule an.

Prof. Dr. Christoph Strawe

Vortrag VE 1       öffentlich     So  26.09.2010  20.00 Uhr


Soziale Dreigliederung - eine aktuelle Forderung unserer Zeit

Die Finanz- und Wirtschaftskrise führt uns die Brüchigkeit von Institutionen und Denkmustern vor Augen, die lange unerschütterlich schienen. Viele Menschen fragen sich, wie es weitergehen soll. Einige von ihnen engagieren sich in zivilgesellschaftlichen Bewegungen für eine andere Welt. Einen Beitrag zu diesem Engagement und zu Verständnis und Neugestaltung sozialer Prozesse leistet die soziale Dreigliederung. Es geht dabei um den Versuch, die Konsequenzen individueller Mündigkeit für die Veränderung der Gesellschaft in Kultur, Staat und Wirtschaft aufzuzeigen und umzusetzen. Der Vortrag wird versuchen, die aktuelle Bedeutung dieses Impulses herauszuarbeiten.

Hans Joachim Achatzi  &  Kazuhiko Yoshida

Vortrag & Klavierkonzert VE 2     öffentlich      Mo  27.09.2010    20:00 Uhr

Vom Wettbewerb zum Konzertieren  -  Meilensteine der Wirtschaftsgeschichte und ausgewählte Klavierkompositionen, die auf innere Entwicklungsgesetze im sozialen Organismus aufmerksam machen

Die westliche Wirtschaftskultur hat ihre Wurzeln in einem Denken, das im 15. Jh. in der Malerei als „Perspektive“ in Erscheinung getreten ist. Die Perspektive ist Ausdruck eines Gegenüberstandsbewusstseins von Ich und Welt. Die Grundgedanken zur Marktwirtschaft stammen aus dem 18. Jh. Das Geldwesen, wie wir es heute erleben, hat sich im 19. Jh. bereits voll entfaltet. Wir stehen jetzt an der Schwelle zu einem neuen Bewusstsein, das die Trennung von Ich und Welt überwindet. Die rasante Beschleunigung des Zeitgeschehens verschleiert den Blick für diese Entwicklung. Was wir im sozialen Organismus als Krise erleben, würden wir bei einer Pflanze ganz unaufgeregt als Knospenbildung beschreiben und uns freuen, dass sie bald blühen wird. Die ausgewählten Klavierkompositionen, interpretiert von Kazuhiko Yoshida, helfen uns Meilensteine der Wirtschaftsentwicklung zu erleben und das Entwicklungsgeschehen besser zu verstehen.

Prof. Götz Werner

Vortrag  VE 3      öffentlich     Di  28.09.2010   20.00 Uhr


Einkommen für alle

Hat es unsere Gesellschaft nötig, auch nur einen einzigen Bürger durch das soziale Netz fallen zu lassen? Unsere Produktivität steigt ständig, nur nehmen wir das schon nicht mehr wahr. Durch unser System der mit hohen Steuern und Abgaben belegten Erwerbsarbeit wird den Unternehmen die Arbeit zu teuer. Deshalb rationalisieren sie, verlagern dabei Arbeitsplätze ins Ausland. Doch erhalten auch Erwerbslose ein Einkommen – finanziert durch Steuern, Abgaben und Lohnnebenkosten. Alle verlieren dabei – Einkommen und soziale Basisleistungen werden dabei kleiner.  

Ein bedingungsloses Grundeinkommen, bei dem die heute bestehenden sozialen Transfersysteme zusammengelegt werden, kann das ändern. Dann kann jeder, frei von grundlegenden Existenzsorgen, als freier Bürger tätig werden und die Arbeit erledigen, die ihm zugleich sinnvoll erscheint. Arbeit als ein Füreinander-Leisten in sozialer Sicherheit, in würde und nach eigener Wahl.

Prof. Dr. Harald Spehl

Vortrag VE 4      öffentlich     Mi  29.09.10   17.30  – 19.15 Uhr


Staatsverschuldung - Rettungsanker oder Katastrophe

In der Finanz- und Wirtschaftskrise wurden Hilfsprogramme für den Bankensektor und Konjunkturprogramme zur Stabilisierung der Wirtschaft durchgeführt und über eine hohe zusätzliche Staatsverschuldung finanziert. In Deutschland ist für 2009 eine Nettoneuverschuldung des Bundes von ca. 100 Mrd. EUR geplant. Damit wird die von der EU beschlossene Schuldenobergrenze überschritten. Sie muss gesenkt werden. In Zukunft ist im Grundgesetz sogar der Übergang zu einem ausgeglichenen Haushalt vorgeschrieben.
Wird es daher zu Steuererhöhungen, Einschränkungen der öffentlichen Leistungen oder einer Inflation kommen, um die Zinszahlungen und den Abbau der Nettoneuverschuldung zu ermöglichen? Die Schuldner sind bekannt, wer sind eigentlich die Gläubiger? Kann sich eine Kommune, ein Bundesland, ein Staat überhaupt vom Schuldenbestand befreien?

Gerald Häfner

Vortrag VE 5        öffentlich       Do  30.9.2010   20.00 Uhr


Wer regiert die Welt – wir oder das Geld?

Über Globalisierung, die Weltfinanzmärkte und die Macht des Geldes – und darüber, wie wir mit zeitgemäßen Ideen und demokratischen Mitteln zu gerechteren Verhältnissen kommen

Gerald Häfner, Publizist aus München, wird unter dem Titel „Geld regiert die Welt - doch: Wem gehört das Geld?“ über Ursachen der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise und über die Konsequenzen daraus sprechen. Für Häfner ist die Krise mit den bisherigen Rettungsmaßnahmen nicht gelöst. Im Gegenteil. Die milliardenschweren Rettungspakete verlagern die Kosten nur von der Gegenwart in die Zukunft und von den Spekulanten auf die Gemeinschaft aller Bürger. Erst wenn die dahinter stehenden Fragen insbesondere nach dem Geldsystem und den Rechtsverhältnissen in Finanz- und Realwirtschaft ernsthaft angegangen werden, bestehe, so Häfner, eine Chance, dass sich das Drama nicht bald schon wiederholt.

Dr. Geseko v. Lüpke

Vortrag VE 6      öffentlich        Fr  01.10.2010    20.00 Uhr


Wirtschaftskrise – Menschheitschance
Projekte der Hoffnung als Modelle für eine neue Welt


Es ist keine Schande, in eine Krise zu geraten, aber es wäre ein Fehler, sie nicht zu nutzen. Bei ihrer Bewältigung ist es entscheidend zu begreifen, dass Krisen uns die Möglichkeit geben, bislang fest gefügte Strukturen aufzubrechen. Die Krise eröffnet einerseits die Option, systemimmanent ebenso über komplementäre Währungen nachzudenken, wie über Grundeinkommen oder die Besteuerung von Spekulationsgewinnen. Wenn ein altes Paradigma des Wirtschaftens sich als nicht überlebensfähig erweist, stehen auch die Weltbilder zur Disposition: der Mythos des ewigen Wachstums und die Höherbewertung der Ökonomie vor der Ökologie. Den Umbau können wir aber nicht nur von Staat und Wirtschaft erwarten, deren Aufgabe es ist, den gesellschaftlichen und kulturellen Status quo zu bewahren. Wo heute Zukunft entsteht, ist in der ‚Zivilgesellschaft’. Rund um den Globus entstehen durch engagierte Bürger immer mehr Initiativen, die an einem grundlegenden Wandel arbeiten. Diese ‚Projekte der Hoffnung’ gilt es wahrzunehmen und als Modelle für die Welt von Morgen zu nutzen.