Rudolf-Steiner-Schule Ismaning
Dokumentationsgruppe
Während der Werkstattwoche hielt eine Gruppe von Schülern Eindrücke der Woche in Wort und Bild fest. Nachfolgend einige Ergebnisse.
Zwischen den Texten sind jeweils drei Fotos von Plakaten, die am Ende der Woche in einem Rückblick-Workshop entstanden sind. 12 Gruppen mit bis zu sechs Schülern berichteten sich gegenseitig von ihren Erfahrungen aus der Woche und einigten sich am Ende auf ihre persönliche Gruppen-Essenz.



Interview Ulrich Rösch, Dornach
Globalisierung ist das große Thema, auch hier bei der Werkstattwoche „Wirtschaft anders denken“ der Waldorfschule Ismaning. Herr Rösch: was bedeutet Ihnen Globalisierung?
Wieso existiert in uns der Gedanke, dass wir nur für uns arbeiten? Der grundlegende Fehler unserer Wirtschaft ist, dass sie auf purem Egoismus basiert. Doch sie ist eigentlich das Gegenteil. Jeder arbeitet für jeden, keiner kann ohne die Arbeit der anderen existieren. Jeder sieht seine Arbeit eher als eine Last an, jedoch bestimmt sie den Großteil unseres Lebens.



Ein Gespräch der Dokumentationsgruppe mit Geseko von Lüpke
Er liebt das starke Wort, die zugespitzte Formulierung und auch die Polemik: der Publizist Geseko von Lüpke. Als „Dolmetscher zwischen den verschiedenen Kulturen und Weltbildern“ wurde er bezeichnet, denn den Focus seiner Arbeit richtet er auf interkulturelle und interdisziplinäre Dialoge. Besonders in den Bereichen ökologische Ethik, ganzheitliche Wissenschaft, und der Frage nachhaltiger zivilgesellschaftlicher Projekte hat er sich einen Namen gemacht. 7 Bücher in den letzten 10 Jahren sind der Ertrag seiner Kreativität und zeigen, wie die Weiternetwicklung der Zukunfts-forschung des letzten Jahrhunderts (Ossip K. Flechtheim, Robert Jungk und der Club of Rome) heute aussieht.
Interview der Dokumentationsgruppe mit Götz Werner
Auf den Vorgesetzten kommt es gar nicht so an. Der Leistungsprozess ist ja immer, dass jemand für mich eine Leistung generiert, ich mit der Leistung etwas mache, sie weiterveredele, und wieder für jemanden etwas leiste. So geht die ganze Wirtschaft.



Felix Klossek: Geld und Boden: die letzten Tabus - Welche Tabus!?
Er erklärte uns im Laufe des Tages ausführlich Zins und Zinseszins, was das Problem dabei ist, dass es inzwischen sehr viel mehr Geld gibt, als in der Realwirtschaft verbraucht wird.
Unser T-Shirt ist theoretisch nur ein Stück Stoff und ein bisschen Faden, dass es schon in mehreren Ländern war als wir, ist uns nicht bewusst.
Die Globalisierung ist längst unvermeidbar, es ist fast nicht möglich nur Produkte aus dem eigenen Land zu kaufen und noch komplizierter sich komplett selbst zu versorgen. In der heutigen arbeitsteiligen Gesellschaft arbeitet man für andere, es ist kaum möglich zu leben, ohne etwas von anderen zu nehmen, bzw. anderen etwas zu geben.



Line Polifke: Wiwo und ich
Früher stellte ich beim Thema Wirtschaft eigentlich immer automatisch auf Schlafmodus. Das waren für mich uninteressante Zahlen und Dinge die mich nichts angingen. Sachen die weit weg waren, und man nur mit einer gewissen Distanz betrachten konnte.
Michael Benner: Der Josephspfennig
Hartz IV wird um 5.-€ erhöht und die Hypo Real Estate Bank benötigt weitere 40.000.000.000.-€ vom Staat (von uns). Beide Nachrichten erreichten uns innerhalb von zwei Wochen. Da beschleicht einen das Gefühl, dass es Sinn macht, für Schüler und mit Schülern eine große Wirtschaftstagung mit dem Thema: „Wirtschaft anders denken“ zu veranstalten. An dieser einwöchigen Tagung an der Freien Waldorfschule Ismaning durfte ich, von meinen Berliner Kollegen freigestellt, teilnehmen und es hat sich sehr gelohnt.